Die Karawane hängt sehr an ihrer Kultur und Gepflogenheiten, etwas Neues kommt selten dazu und etwas Altes wird noch seltener vergessen. Veränderungen gefallen ihnen eher weniger, denn ihr Weg ist immerhin der Richtige, zumindest wenn man sie fragt.
Umgang mit Frauen:Beide Geschlechter sind gleichgestellt und Frauen haben dieselben Rechte wie jeder Mann. Ihre Hauptaufgaben liegen zwar darin, die Karawane zu versorgen, die Kinder zu hüten und ähnliches, was aber nicht daran liegt, dass sie weniger wert sind, sondern lediglich das Bewusstsein, dass sie es schlichtweg besser können, während Männer andere Stärken besitzen.
Eine Frau der Anemis sollte man nicht unterschätzen, denn sie werden gefördert und ihnen wird von klein auf nahe gelegt, dass sie sich nichts gefallen lassen sollen.
Gewalt, besonders in der Ehe, gegenüber Frauen wird genauso wenig toleriert wie jegliche Form untereinander. Die Anemis sehen sich als eine Einheit und sie wollen nicht, dass diese zerstört wird.
Eine Frau darf auch wieder heiraten, nachdem die Ehe entweder aufgelöst wurde oder nach einer angemessenen Trauerphase von 2 Jahren, während dieser Phase darf sie jedoch keinen Partner haben, da sie ansonsten das Anrecht auf eine neue Bindung verliert. Das Gleiche gilt auch für die Männer unter den Anemis.
Umgang mit Homosexualität:Anemis sind friedliebend und facettenreich, Vorurteile besitzen sie nur denen gegenüber, die nicht der Karawane angehören. Somit werden auch Angehörige, welche mit einer homosexuellen oder bisexuellen Orientierung geboren wurden, üblicherweise akzeptiert, zumindest von den meisten Anhängern. Ebenfalls dürfen sie eine Ehe mit ihrem Partner eingehen.
Die Eheschließung:Bei den Anemis ist die Ehe unter dem Namen
Níomurd bekannt und wird sehr groß gefeiert.
Bevor die ganzen Vorbereitungen beginnen müssen die jeweiligen Partner zu ihren Schwiegereltern gehen und um die Erlaubnis zu heiraten bitten, während der Anführer der Anemis als Zeuge anwesend ist.
Sollten sie die Erlaubnis von beiden Seiten erhalten, werden die zwei Verlobten, oder auch Séird genannt, zwei Wochen getrennt voneinander bei den jeweiligen Schwiegereltern verbringen. Das ist notwendig, um sicherzustellen, dass sie in die Familie hineinpassen und sich nochmals als würdig erweisen, den Bund einzugehen. Bei Paaren, welche schon länger zusammen sind, kann diese Phase durch ein Gespräch mit den jeweiligen Eltern und dem Anführer übersprungen werden.
Das zukünftige Brautpaar, Leagerd, muss sich um die ganze Verpflegung, Planung, Dekoration selber kümmern und darf dabei keine Hilfe von jemandem annehmen. Es wird allgemein als eine Zerreißprobe gesehen und sie sollten ihre Fähigkeiten, gemeinsam etwas zu planen, unter Beweis stellen. Es spielt jedoch keine Rolle, wie es am Ende aussieht, diese Etappe hat lediglich eine Auswirkung, wenn sich das Paar doch dafür entscheidet, die Zeremonie abzusagen.
Am Abend vor der Níomurd darf sich das Paar auf keinen Fall sehen und verbringen den jeweiligen Abend im engsten Familienkreis. Der Braut werden 7 verschiedene Schmuckstücke nach einer besonderen Reihenfolge von den jeweiligen Familienmitgliedern angezogen.
- Ein Ring an der rechten Hand mit einem Forinum (ein dunkelroter Stein), der für Leidenschaft steht
- Ein Armband mit mehreren Chonhirine (ein tiefblauer Stein), der für Beständigkeit steht
- Eine Halskette mit einem Anhänger aus Clevphane (ein grüner Stein), der für Gesundheit steht
- Ohrringe mit einem Wollggite (ein weißer Stein), der für Reinheit steht
- Ein Haarband mit einem kleinen Tethacite (ein grauer Stein mit schwarzen Strichen), der für Herausforderungen steht
- Eine Fußkette mit einem Ferierite (ein magentafarbener Stein), der für Lebensfreude steht
- Ein Ring an der linken Hand mit einem Astrobsite (ein taubefarbener Stein), der für Liebe steht
Diese Schmuckstücke muss sie bis zum Ende der Zeremonie tragen, damit sie kein Unglück provoziert.
Der Mann hat auch seinen Teil zu erfüllen, jedoch ist sein Prozess langwieriger, weswegen er sehr früh damit anfängt. Er muss einen Mantel aus hochwertigem Stoff besorgen, wie er das macht, spielt dabei keine Rolle, mehrere Fäden, können auch verschiedene Farben sein oder einheitlich, und eine Nadel. Nachdem er das alles zusammen hat, beginnt er verschiedene Zeichen auf den Mantel zu nähen. Jedes Zeichen steht für einen besonderen Aspekt in seiner Ehe, um die er die Zwillinge bittet.
Die Zeremonie selber wird von dem amtierenden Oberhaupt der Anemis abgehalten und dabei gibt es verschiedenste Möglichkeiten, welche die Leagerd selber gestalten können. Ein Muss bleibt jedoch trotzdem bestehen, auf einer Seite der Schmuck der nicht einmal abgenommen werden darf und dann der Mantel, welcher von der Braut getragen wird. Er dient nicht nur als eine Art Gebet an die Götter, sondern auch als Zeichen, dass er seine Angetraute unter seinen Schutz nimmt.
Nach Beendung der Zeremonie wird sich um das leibliche Wohl gekümmert, verschiedene kleine Spiele veranstaltet, ein großes Feuer entzündet und getrunken, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Die Anemis glauben, dass umso länger das Fest geht, umso mehr die Níomurd gesegnet sein wird.